Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

Basarab I.
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Wikidata: Q324748

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Basarab I.

Basarab I., der erste namentlich bekannte Woiwode der Walachei, etwa 1320-1352, dem Namen nach turkvölkischer Abstammung, Sohn eines „Tocomerius“ (wahrscheinlich Togomer oder Totomer).

Leben

B. dehnte die noch fließenden Grenzen seines Herrschaftsgebietes, dessen Schwerpunkt am Südhang der Karpaten lag, in Kämpfen mit den Tataren um die Jahre 1324 bis 1328 nach Osten aus. Zunächst hatte er sich dem ungarischen König unterworfen (1324 wurde er als „vayvoda noster transalpinus“ bezeichnet), löste sich aber dann aus dieser Abhängigkeit. Zum Zerwürfnis kam es, als er sich ungarischer Gebiete, wahrscheinlich südlich der Karpaten liegende Teile des Szörényer Banats, bemächtigte. 1330 erlitt mit dem Sieg der Serben über die Bulgaren (bei Velbužd) auch der mit diesen verbündete B. schwere Verluste. Die Teilnahme an diesem Krieg erklärt sich durch seine verwandtschaftlichen Beziehungen mit dem bulgarischen Fürstenhaus der Šišmaniden (Aleksandŭr, der Sohn des bei Velbužd gefallenen Zaren Michael, war der Schwiegersohn B.s). Der ungarische König Karl Robert nützte diese Schwächung aus, um den „Basarab infidelis Olacus noster“ abzusetzen und dessen Land wieder in die Reihe der ungarischen Grenzprovinzen einzugliedern. Ein weitreichendes Angebot des zurückgedrängten B. wurde abgelehnt und stattdessen die völlige Unterwerfung gefordert. Es gelang B. jedoch, die ungarischen Ritter in einem Hinterhalt (bei Posada, vermutlich in der Landschaft Loviştea, in der Kleinen Walachei) zu vernichten. Durch diesen Sieg wurde die faktische Unabhängigkeit der Walachei errungen. Unter dem neuen ungarischen König Ludwig I. (1342-1382) besserte sich im Zeichen einer gemeinsamen Gegnerschaft gegen die Tataren das beiderseitige Verhältnis. B. regierte noch etwa ein Jahrzehnt zusammen mit seinem Sohn und Nachfolger Nikolaus Alexander (Nicolae Alexandru). Er ist in Argeş begraben.

Literatur

Conea, Ion: Basarabii din Argeş. Despre originea lor teritorială şi etnică. In: Rânduială 1 (1935) 2, 23.
Lăzărescu, E.: Despre lupta din 1330 a lui Basarab voievod cu Carol Robert. In: Rev. ist. 21 (1935) 241-246.
Tăutu, Aloisio L.: Basarab il grande, fondatore del primo stato romeno indipendiente (1310-1352). In: Antemurale 1 (1954) 51-66.
Holban, Maria: Contacts balkaniques et réalités roumaines aux confins danubiens du royaume de Hongrie. A propos de la publication de nouvelles sources concernant Basarab. In: Rev. Et. sud-est europ. 3 (1965) 385-417.
Dies.: Despre raporturile lui Basarab cu Ungaria Angevină şi despre reflectarea campaniei din 1330 în diplomele regale şi în „Cronica pictată“. In: Studii 20 (1967) 3-44.

Verfasser

Ekkehard Völkl (GND: 124490999)


GND: 1057971537

Weiterführende Informationen: https://prometheus.lmu.de/gnd/1057971537

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Empfohlene Zitierweise: Ekkehard Völkl, Basarab I., in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. Hgg. Mathias Bernath / Felix von Schroeder. München 1974, S. 143-144 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=522, abgerufen am: (Abrufdatum)

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