Mitrovica, Rexhep (auch Rexhep Bey Peja), albanischer Politiker, * Mitrovica ca. 1887, † Istanbul 21. (28.?).05.1967.
Leben
M. entstammte einer Großgrundbesitzerfamilie aus dem Kosovo. Er studierte in Istanbul und kam schon früh mit kosovarischen Politikern und Intellektuellen wie Nexhip Draga, Hasan Prishtina, Bedri Peja, Kadri Hoxha u. a. in Kontakt. 1912 war er neben Isa Buletini und Hasan Prishtina einer der Führer des albanischen Aufstandes im Kosovogebiet. Am 28. November 1912 nahm M. als Vertreter von Peć an der albanischen Nationalversammlung in Valona teil, die die Unabhängigkeit Albaniens proklamierte. In der von Ahmed Zogu 1923 gebildeten Regierung war er Unterrichtsminister. Im Herbst 1926 war M. in eine gegen Zogu gerichtete Verschwörung verwickelt, wurde von diesem aber im August 1927, zusammen mit etwa 70 anderen Beteiligten, begnadigt. Am 3. November 1943, nach der italienischen Kapitulation (08.09.) und dem Einmarsch deutscher Truppen in Albanien, wurde er von der Konstituierenden Nationalversammlung und dem Regentschaftsrat, der unter der Leitung von Mehdi Frashëri stand, zum Ministerpräsidenten der neuen Regierung ernannt. Dieser Regierung gehörten Rrok Kolaj als Justiz-, Mehmed Konica als Außen-, Xhajer Deva als Innen-, Sokrat Dodbiha als Finanz-, Ago Agaj als Wirtschafts-, Eqrem Çabej als Kultusminister und Mua Gjylbegaj als Minister für Öffentliche Arbeiten an. Konica und Çabej waren bei der Vereidigung der neuen Regierung allerdings nicht anwesend, da sie sich in Italien befanden. M. blieb auf seinem Posten bis Juni 1944, als er wegen eines Lungenleidens zurücktrat. M. gehörte der 1942 von Midhat Frashëri gegründeten „Balli kombëtar“ (Nationale Front) an und war in der Nachkriegszeit Führer der albanischen Emigrantengruppe in Istanbul.
Literatur
Krasniqi, Rexhep: Zoti Rexhep Mitrovica, ish-kryeministër, ndërroi jetë në Stamboll. In: Shqiptari i lire 11 (1967) Nr. 5/6.
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