Alexander, byzantinischer Kaiser Mai 912-Juni 913, * 870, † Konstantinopel 6.06. 913, Sohn von Kaiser Basileios I. - dem Begründer der „makedonischen“ Dynastie - aus dessen zweiter Ehe mit Eudokia Ingerina und mittlerer der drei Brüder Leon (VI.), A. und Stephanos (später Patriarch Stephanos I.).
Leben
Historisch ist A., der seit 879 Mitkaiser Basileios’ I. und seit 886 Leons VI. war, relativ unbedeutend, wenn auch sein schlechter Ruf auf einer tendenziösen Beurteilung durch Anhänger Leons beruhen mag. Unter seiner Herrschaft wurde der von Leon abgesetzte Patriarch Nikolaos Mystikos wiedereingesetzt. In der Außenpolitik führte die schroffe Behandlung einer den jährlichen Tribut fordernden Gesandtschaft des bulgarischen Zaren Simeon zu einem sich bis zum Jahr 927 hinziehenden bulgarisch-byzantinischen Krieg, den erst Kaiser Romanos I. zu beenden vermochte.
In jüngster Zeit wurde im Verlauf der Restaurierungsarbeiten in der Hagia Sophia ein Mosaikporträt des Kaisers in der Nordempore entdeckt (1958) und freigelegt.
Literatur
Ostrogorsky: S. 194, 201, 216-217.
Karlin-Hayter: Patricia: The Emperor Alexander’s bad Name. In: Speculum 44 (1969) 585-596.
Underwood, Paul A. und Hawkins, Ernest J. W.: The Mosaics of Hagia Sophia at Istanbul. The Portrait of the Emperor Alexander. In: Dumbarton Oaks Papers 15 (1961) 187-217, 22 Taf.
Empfohlene Zitierweise: Günter Prinzing, Alexander, byzantinischer Kaiser, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. Hgg. Mathias Bernath / Felix von Schroeder. München 1974, S. 34 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=419, abgerufen am: 23.11.2024
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