Boril, bulgarischer Zar 1207-1218.
Leben
An der Verschwörung gegen Kalojan war auch dessen Neffe B. beteiligt, der sich nach Kalojans Ermordung 1207 des Throns bemächtigte. Zur Festigung seiner Macht suchte B. außenpolitische Erfolge zu erringen; der Feldzug gegen den lateinischen Kaiser Heinrich endete aber in der Schlacht von Plovdiv im Sommer 1208 mit einer völligen bulgarischen Niederlage. Die oppositionellen Kräfte in Bulgarien, besonders die von neuem erstarkte Bogomilenbewegung, zwangen B. im Februar 1211 eine Synode nach Tŭrnovo einzuberufen, in der die Bogomilen verurteilt und der Verfolgung ausgesetzt wurden. Eine Konsolidierung der Herrschaft B.s eröffnete sich 1213, als der Kardinal Pelagius in Tŭrnovo den Wunsch des Papstes Innozenz III. nach einem politischen Bündnis zwischen B. und Heinrich übermittelte. Im selben Jahr heiratete Heinrich die Tochter Kalojans, Maria. Ein gemeinsamer bulgarisch-lateinischer Feldzug gegen Serbien schlug fehl. Im Jahre 1216 fiel Heinrich einer Verschwörung zum Opfer, an der vermutlich auch Maria teilgenommen hatte. Seines letzten Verbündeten beraubt, mußte B. 1218 dem rechtmäßigen Thronfolger Asen II. weichen, der ihn blenden ließ.
Literatur
Gerland, Ernst: Geschichte des lateinischen Kaiserreiches von Konstantinopel. Bd 1: Geschichte der Kaiser Balduin I. und Heinrich 1204-1216. Homburg v. d. Höhe 1904.
Zlatarski: Bd 3, 270-323.
Mutafčiev, Petŭr: Istorija na bŭlgarskija narod. Bd 2. Sofija 1943, 87-98.
Kiselkov, Vasil S.: Borilovijat sinodik kato istoričeski izvor. In: Ist. Pregled 19 (1963) 6, 66-73.
|