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Johannes VII. Grammatikos (gen. Hylilas), Patriarch von Konstantinopel 837-843.
Leben
Das ganze Leben von J., obgleich nur bruchstückhaft bekannt, ist auf das engste mit der letzten Phase des Bilderstreites im 9. Jh. verbunden. Schon Leon V. vertraute dem gelehrten Theologen die Leitung der wissenschaftlichen Polemik seiner ikonoklastischen Politik an. So stellte J. in Zusammenarbeit mit dem späteren Patriarchen Antonios von Sylaion einen Thesauros mit Zitaten aus der Bibel und den Vätern zusammen, die beim Konzil von 815 die Widerrechtlichkeit der Bilderverehrung dokumentieren konnten. Auf diesem selbst, das wieder die Beschlüsse der ikonoklastischen Synode von 754 in Kraft setzte, war J. der führende Geist. Auch bei dem Auftrag 816, vor allem den Widerstand der Mönche gegen den Bildersturm zu brechen, scheint J. einigen Erfolg gehabt zu haben. Jedenfalls ließ er als Abt des Klosters St. Georgios und Bakchos alle Ikonen aus seiner Klosterkirche entfernen. Im Geist des Ikonoklasmus hat J. auch ohne Zweifel als Erzieher des späteren Kaisers Theophilos gewirkt, unter dessen Regierung die Bilderstürmer ihren letzten Anlauf nahmen. Es ist somit kein Zufall, daß J. 837 auf den Patriarchenthron gelangte. Die weltliche und geistliche Macht ging nun vereint gegen die Bilderverehrer vor. Ihr größter Eifer galt noch einmal den Mönchen, die als Ikonodouloi ernsthaft zu leiden hatten. Nach dem Tod des Kaisers am 20. Januar 842 wurde J. von der Regentin Theodora abgesetzt und im März 843 feierlich die Bilderverehrung verkündigt. Das „Fest der Rechtgläubigkeit“ (Sonntag der Orthodoxie der ersten Fastenwoche) geht auf diese Synode zurück. Die Vita Constantini erwähnt noch ein Streitgespräch zwischen dem alten J. und dem späteren Slawenlehrer Kyrill. Während der Regierungszeit Michaels III. grub man die Gebeine des Ikonoklasten aus und verbrannte sie.
Literatur
Grumel, Venance: Jean Grammaticos et saint Théodore Studite. In: Échos d’Orient 36 (1937) 181-189.
Ostrogorsky: S. 169, 171, 175, 183.
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