Stefan III. (István), König von Ungarn, Dalmatien, Kroatien und Rama 1162-1172, * 1147, † Gran (Esztergom) 04.03.1172, Sohn König Gézas II. aus dem Hause Árpád und der Eufrosina, der Tochter des Großfürsten Mstislav von Kiev.
Leben
St. wurde zwar nach dem Tode seines Vaters zum König gekrönt, gleich danach wurde aber seine Regierung durch zwei Thronprätendenten gefährdet: durch seinen Bruder Ladislaus II., der aber bald nach der Thronbesteigung starb (14.01.1163), und durch seinen vom byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos unterstützten Onkel Stefan IV., den er 1163 besiegte. Im Interesse seines Schützlings griff Manuel 1164 Ungarn an und besetzte Südungarn, wurde aber von St. und seinem Verbündeten, Wladislaw II. Herzog von Böhmen, zurückgedrängt. Nach dem Frieden, den St. mit Manuel schloß, gelangten Syrmien und Dalmatien unter byzantinische Herrschaft. Dalmatien erhielt aber der Bruder von St., Béla (III.), der ab 1163 als Geisel in Byzanz lebte und von Manuel als sein Thronfolger designiert worden war, als Herzogtum zugesprochen. Manuel griff 1166 im Interesse von Béla III. Ungarn erneut an, wurde aber zurückgedrängt und verlor Syrmien und Dalmatien (1167, 1169).
Der ständige Kriegszustand ermöglichte es St. nicht, die inneren Verhältnisse zu reformieren, doch stellte er für einige Städte Freiheitsbriefe aus, wie auch während seiner Regierung eine Kanzlei regelmäßig fungierte.
Literatur
Pauler, Gyula: A magyar nemzet története az árpádházi királyok alatt. Bd 1. Budapest 1899(2), 286-320.
Hóman, Valentin: Geschichte des ungarischen Mittelalters. Bd 1. Berlin 1940, 393-403.
Moravcsik, Gyula: Byzantium and the Magyars. Budapest 1970, 82-91.
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