Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

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Bolliac, Cezar

Bolliac (Boliac), Cezar, rumänischer Journalist, Politiker und Dichter, * Bukarest 6.04.1813, † ebd. 9.03.1881.

Leben

B. gehörte zu den Kreisen, die sich für die Vereinigung der Fürstentümer Moldau und Walachei und für die Unabhängigkeit einsetzten. 1848 war er Mitglied des Revolutionskomitees in Bukarest und im Juni/Juli 1848 Redakteur der in Bukarest erscheinenden Zeitung „Poporul suveran“. B. wirkte dann in Siebenbürgen, wo er General Bem unterstützte und die Zeitung „Espatriatul“ (Kronstadt 1849) herausgab. Er suchte die Verständigung mit den ungarischen Revolutionären und unterschrieb neben Bălcescu die Friedensakte mit Kossuth. 1850 ging er ins Exil nach Paris und gab dort die Zeitung „Buciumul“ heraus (1857). Noch im selben Jahr kehrte B. nach Bukarest zurück und stand nach der Union (1859) konsequent auf der Seite des Fürsten Alexandru Ion Cuza. Er begrüßte dessen Reformen und kämpfte gegen dessen Gegner, die „monströse Koalition“ zwischen Großgrundbesitz und einem Teil des Bürgertums. B. wandte sich gegen die Privilegien der Großbojaren, gegen den Frondienst der Bauern und die Leibeigenschaft der Zigeuner und führte eine Pressekampagne für die Säkularisierung der Klosterländereien. Hervorgegangen aus der Schicht der Kleinbojaren, unterstützte er die Entwicklung des rumänischen Bürgertums, der nationalen Industrie und des nationalen Handels. Staatliche Maßnahmen sollten vor ausländischem Kapital schützen. B. forderte in seinem Programm - das er liberal und national nannte - bürgerliche Freiheiten und das allgemeine Wahlrecht. 1866 nahm er gegen die Wahl eines ausländischen Herrschers Stellung. Seine politische Tätigkeit auf der Seite des „Zentrums“ im Parlament trat nach 1869 etwas hinter seinen archäologischen Studien zurück (er war Präsident des „Archäologischen Komitees“ in Bukarest). Seine Zeitungen „Buciumul“ (Bukarest 1862-1864) und „Trompeta Carpaţilor“ (Bukarest 1865-1877) trugen entscheidend zur Entwicklung einer modernen Presse in Rumänien bei. In der Dichtung gilt B. als Vertreter der sozialen Lyrik.

Literatur

Papadima, Ovidiu: Cezar Boliac. Bucureşti 1966.

Verfasser

K. H. Schroeder


GND: 13677699X

Weiterführende Informationen: https://prometheus.lmu.de/gnd/13677699X

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Empfohlene Zitierweise: K. H. Schroeder, Bolliac, Cezar, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. Hgg. Mathias Bernath / Felix von Schroeder. München 1974, S. 230 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=595, abgerufen am: (Abrufdatum)

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