Elisabeth (Elisabeta Paula Ottilie Elise; literarisches Pseudonym: Carmen SyIva), Königin von Rumänien, * Schloß Monrepos bei Neuwied 29.12.1843, † Bukarest 2.03.1916, Tochter des Fürsten Hermann zu Wied-Neuwied, verheiratet mit Fürst Karl von Hohenzollern, dem späteren König Karl I. von Rumänien.
Leben
E. war vielseitig kunstverständig und kunstbegabt und zeichnete sich durch teilweise bemerkenswerte Werke vor allem in der Literatur, daneben jedoch auch in der Malerei und Musik aus. Nach ihrer Heirat mit Fürst Karl von Hohenzollern am 15. November 1869 widmete sie viel Zeit dem Begreifen und der Aneignung der rumänischen Sprache und Kultur. E. wurde zu einer wichtigen und intelligenten Förderin von einheimischen Begabungen und zur bedeutendsten Mäzenatin ihrer Zeit. Die melancholische Note ihres eigenen literarischen Werkes geht vor allem auf den Verlust ihres einzigen Kindes, der 1870 geborenen und 1874 verstorbenen Prinzessin Maria zurück. Große Verdienste erwarb sie außerdem als Initiatorin, Förderin und Organisatorin einer ausgedehnten karitativen Tätigkeit. Im Krieg von 1877, als Rumänien Seite an Seite mit Rußland gegen das Osmanische Reich kämpfte, pflegte sie persönlich die rumänischen Kriegsverletzten. Nach dem Krieg gründete sie das rumänische Institut der Krankenpflegerinnen, das erste seiner Art in Rumänien. Ihre Ruhestätte fand sie an der Seite ihres Gatten im berühmten Kloster Curtea de Argeş.
E. verfaßte eine große Anzahl literarischer Werke verschiedenster Art und trug als anerkannte Übersetzerin rumänischer Werke in mehrere Fremdsprachen auch zur Verbreitung der rumänischen Kultur im Ausland bei. Viele ihrer Werke haben autobiographischen Charakter und besitzen einen gewissen Quellenwert für die rumänische Geschichte. Ihre wichtigsten Werke sind „Les pensées d’une reine“ (Paris 1882), „Die Hexe“ (Berlin 1882), „Le pic aux regrets“ (Montpellier 1884), „Mein Rhein“ (Leipzig 1884), „Pelesch im Dienst, 1888“ (Bukarest 1889), „Marié“ (Paris 1892), „A real queen’s fairy tales“ (Chicago 1901), „Rumänische Dichtungen“ (Übersetzungen, Bonn 1905), „Les Noëls ďune Reine“ (Paris 1905), „Mein Penatenwinkel“ (Frankfurt 1908).
Literatur
Schmitz, Maximilian: Carmen Sylva, Königin Elisabeth von Rumänien und ihre Werke. Neuwied 1889.
Roosevelt, Blanche: Elizabeth of Roumania. London 1891.
Kremnitz, Mite: Carmen Sylva. Leipzig (1903). = Biographien bedeutender Frauen. 1.
Bengesco, Georges: Carmen Sylva... Bibliographie et extraits de ses Oeuvres. Bruxelles 1904.
Wolbe, Eugen: Carmen Sylva. Der Lebensweg einer einsamen Königin. Leipzig (1933).
Burgoyne, Elizabeth: Carmen Sylva, Queen and Woman. London 1941.
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