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Aleksandrov, Todor, Mitglied des ZK der IMRO (Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation), * Štip 4.02.1881, † bei Melnik 31.08.1924.
Leben
A. wuchs in Mazedonien auf, das nach dem Berliner Kongreß 1878 unter türkischer Herrschaft verblieben war und beteiligte sich an der Befreiungsbewegung gegen die Türken. Nach dem Ersten Weltkrieg, als Mazedonien zum südslawischen Königreich geschlagen worden war, reorganisierte er von Sofia aus die IMRO, deren Tätigkeit sich gegen Jugoslawien und Griechenland richtete. Proklamiertes Ziel A.s war ein autonomes Mazedonien mit Saloniki als Hauptstadt, was ihm Feinde unter den jugoslawienfreundlicheren Föderalisten innerhalb der IMRO einbrachte. Vom Stambolijski-Regime eingesperrt, konnte er entkommen und beteiligte sich 1923 an dem Komplott zur Ermordung des Bauernführers Stambolijski. Nach der Zersplitterung der IMRO in einen linken Flügel (Föderalisten) unter Aleko Vasiliev und einen rechten Flügel (Autonomisten) war A. gemeinsam mit General Aleksandŭr Protogerov Führer des letzteren.
Unter Cankov, dem Nachfolger Stambolijskis, erreichte A. eine unabhängige Führerposition. Als er seine Erwartungen jedoch nicht erfüllt sah, knüpfte er Beziehungen zur Türkei, zum kroatischen Führer Radić und schließlich zur III. Internationale. Im sog. Mai-Protokoll des Jahres 1924 unterschrieb A. eine Verständigung mit dem linken Flügel der IMRO, den Föderalisten, distanzierte sich später aber davon. Die Unstimmigkeiten in der IMRO, ob russische Hilfe angenommen werden sollte oder nicht, führten schließlich zur Ermordung A. s.
Literatur
Zagovorŭt protiv Todor Aleksandrov po danni na VMRO. Sofia 1924.
Anastasoff, Christ: The tragic peninsula. St. Louis 1938.
Barker, Elisabeth: Macedonia. Its place in Balkan power politics. London 1950.
K’osev, Dimo: Istorija na Makedonskoto nacionalno-revoljucionno dviženie. Sofia 1954.
Istorija na Bŭlgarija. Bd 3. Sofia 1964(2).
Slijepčević, Djoko: Spomeni. Bd 2-3. Louvain 1965-1967.
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