Dukas, byzantinischer Geschichtsschreiber, * 1400 (?), † 1470 (?), leitet seine Familie von der alten gleichnamigen Familie der Dukas ab.
Leben
Der Vorname von D. ist nicht überliefert. Wahrscheinlich stammte er aus Kleinasien. In späteren Jahren wirkte er als Sekretär des genuesischen Geschlechts Gateluzzi, das seit der Mitte des 14. Jh.s die Insel Lesbos beherrschte.
Das Werk des D. ist - neben Chalkokandyles und Kritobulos - die wichtigste zeitgenössische Quelle für die erste Hälfte des 15. Jh.s und insbesondere zur Eroberung Konstantinopels durch die Türken (1453). Anfang und Schluß des Werkes sind verlorengegangen. In den einleitenden Abschnitten gibt der Historiograph einen Abriß der Weltgeschichte bis zum Jahre 1204, schildert sodann die byzantinische Geschichte mit Blickrichtung auf den Aufstieg der Türken bis zum Jahre 1359, im weiteren weitläufiger die osmanischen Eroberungen bis 1391; die nachfolgenden Teile widmen sich dem politischen Wirken der byzantinischen Kaiser Manuel II., Johannes VIII. und Konstantin XI. (XII.) und den gleichzeitigen Ereignissen, mit eingehender Schilderung vornehmlich der großen Kreuzzugsschlachten von Nikopolis und Varna bis zum Untergang des oströmischen Reiches, und behandeln die weiteren Schicksale Griechenlands unter den Osmanen bis zur Eroberung von Lesbos (1462).
Im Gegensatz zu Kritobulos bezieht D. eindeutig für die Griechen Partei, übt gleichzeitig jedoch unverhohlen Kritik an dem politischen Unvermögen seiner Zeitgenossen. Aus Heimatliebe erklärt er sich als Anhänger der kirchlichen Union mit Rom. D. besticht ebenso durch seine exakte Berichterstattung - als Diplomat hatte er den besten Einblick in das politische Geschehen seiner Zeit - wie durch seinen glanzvollen Stil.
Literatur
Moravcsik: Bd 1, 247-251 (mit Bibliographie).
Grecu, Vasile (Hrsg.): Ducas. Historia Turcobyzantina. Istoria turco-bizantină (1341-1462). Bucureşti 1958. = Scriptores Byzantini. 1.