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Mojmír I. (Moimar, Moymarus), erster Mojmiride und namentlich bekannter Fürst des Großmährischen Reiches, † Frühjahr 846 (?).
Leben
M. begründete um 825 ein Staatswesen in Mähren, vielleicht unter awarischer Mitwirkung. Dieses Stammesfürstentum mit lediglich hypothetischen Grenzen erweiterte er durch ebenso geschlickte wie grausame Unterwerfungen seiner Nachbarn. Um 833 vertrieb M. den Fürsten Pribina aus Neutra und schuf durch die Eingliederung dieses Teilfürstentums ein „großmährisches Reich“, wie Konstantin VII. Porphyrogenetos um 950 dieses Gebiet erstmalig nennt. Über die inneren Zustände dieses Staatsgebildes lassen sich nur Vermutungen anstellen. Wahrscheinlich ist jedoch nach dem gegenwärtigen Forschungsstand, daß unter M. das Christentum aus Salzburg und Passau Fortschritte machte, selbst wenn die Mainzer Synode noch 852 von der „christianitas gentis Maraensium adhuc rudis“ spricht. Über die Religion des Fürsten selber gibt es unterschiedliche Meinungen. Er stand jedoch in jedem Fall unter dem Einfluß der lateinischen Kultur, weil er während seiner ganzen Regierungszeit die fränkische Oberhoheit anerkannte, auch wenn er sich im Zug der Unruhen nach dem Vertrag von Verden (843) gegen Ludwig den Deutschen zu erheben versuchte, was er mit seiner Absetzung bezahlen mußte. Der Fürst starb ohne männlichen Erben. Die Nachfolge in Mähren trat Rastislav an, während dessen Neffe Svatopluk als Herrscher in Neutra eingesetzt wurde.
Literatur
Novotný, Josef: České dějiny. Bd 1/1. Praha 1912, 289-294.
Dekan, Ján: Začiatky slovenských dejín a Vel'komoravská ríša. Bratislava 1951.
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