Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

Rákóczi von Felsővadász, György II.
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Rákóczi von Felsővadász, György II.

Rákóczi von Felsővadász, György (Georg) II., Fürst von Siebenbürgen 1648-1660, * Sárospatak (Komitat Zemplin) 30.01.1621, † Großwardein (Nagyvárad, Komitat Bihar, heute Oradea) 7.06.1660, Sohn des György I. R. und der Zsuzsanna Lorántffy.

Leben

R. wurde im Jahre 1640 Hauptkapitän von Großwardein und erhielt damit die höchste militärische Würde Siebenbürgens. Zugleich war er Obergespan des Komitates Bihar. Am 19. Februar 1642, noch zu Lebzeiten seines Vaters, wählte ihn der Landtag zum Fürsten von Siebenbürgen. 1644, während des Feldzuges seines Vaters gegen Ferdinand III., war er Gouverneur des Fürstentums. Er bestieg den Thron am 11. Oktober 1648 und strebte von Anfang an, in den Besitz der polnischen Krone zu gelangen. 1649 schloß er ein Bündnis mit dem Kosakenhetman Bohdan Chmel'nyckyj. 1653 zwang er den Woiwoden der Moldau Gheorghe Ştefan und den Woiwoden der Walachei Matei Basarab, seine Oberhoheit anzuerkennen. Im Januar 1657 überfiel er im Bunde mit König Karl X. Gustav von Schweden den polnischen König Johann Kasimir, obwohl die Pforte gegen diesen Feldzug Einspruch erhoben hatte. Nach Vereinigung mit den schwedischen Truppen besetzte R. am 16. Juni 1657 Warschau. Als die Schweden aber von den Dänen angegriffen wurden, verließen sie R., und die im Stich gelassene siebenbürgische Armee verlor die Schlacht am 22. Juli 1657 bei Čërnyj Ostrov gegen den kaiserlichen Feldherrn Montecuccoli. Bei ihrem Rückzug Ende Juli wurde die gesamte Armee samt ihrem General János Kemény von den im türkischen Auftrag eingreifenden Tataren gefangengenommen. R. entkam mit wenigen nach Siebenbürgen. Die Pforte wandte sich gegen ihren ungehorsamen Vasallen, worauf der siebenbürgische Landtag R. am 3. November 1657 absetzte und Ferenc Rhédey zum Fürsten wählte. R. ergab sich aber nicht. Er zwang Rhédey zum Abdanken und erzwang vom Landtag am 25. Januar 1658 seine erneute Anerkennung. Die Pforte sandte daraufhin ihren Großwesir Köprülü Mehmed Pascha gegen ihn ins Feld, der am 14. September 1658 Ákos Barcsay zum Fürsten ernannte. Der Landtag mußte am 11. Oktober 1658 Barcsays Fürstentum anerkennen. R. wollte mit dem Schwert den Thron zurückerobern. Er drang wieder in Siebenbürgen ein, verlor aber am 22. Mai 1660 bei Fenesch (Floreşti) die Schlacht gegen die Armee des Paschas von Ofen. Er starb an der Kopfwunde, die er in der Schlacht bekommen hatte. Seine Frau Zsófia Báthory - der letzte Sproß ihrer Familie, mit der die großen Bathory-Domänen in die Hände der Familie R. gekommen waren - ließ ihn in Sárospatak begraben.

Literatur

Szalárdi János Siralmas krónikája. Hrsg. Zsigmond Kemény. Pest 1853.
Okmánytár II. Rákóczy György diplomácziai összeköttetéseihez. 1648-1657. Hrsg. Sándor Szilágyi. Pest 1874.
Szilágyi, Sándor: Erdély és az északkeleti háború. 2 Bde. Budapest 1890.
Ders.: II. Rákóczi György. Budapest 1891.
Pavlescu, Eugen: Georges II. Rákóczi, prince de Transylvanie (1648-1660). Iaşi 1924.
Szabó, Magdolna: II. Rákóczi György erdélyi fejedelemsége. Szeged 1935.
Kósa, János: II. Rákóczi György. Budapest 1942.
Makkai, Ladislas: Histoire de Transylvanie. Paris 1946.
Kemény János Önéletírása. Hrsg. Éva V. Windisch. Budapest 1959.
Daicoviciu, Constantin, Stefan Pascu [u.a.]: Din istoria Transilvaniei. Bd 1. Bucureşti 1960, 1963(3).
Göllner, Carol: Gheorge Rákóczi II. (1648-1660). Bucureşti 1977.

Verfasser

Kálmán Benda (GND: 119265907)


GND: 119333600

Weiterführende Informationen: https://prometheus.lmu.de/gnd/119333600

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Empfohlene Zitierweise: Kálmán Benda, Rákóczi von Felsővadász, György II., in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 4. Hgg. Mathias Bernath / Karl Nehring. München 1981, S. 27 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=1583, abgerufen am: (Abrufdatum)

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