Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

R. entstammte einem deutschen Geschlecht, das im 17. Jh. aus Siebenbürgen nach Kroatien eingewandert war. In der Zeit der illyrischen Bewegung war R. Wortführer der Unionisten oder Magyaronen und wurde nach dem am 27. Juni 1867 erfolgten Rücktritt des Banus Josip Šokčević mit der Bangewalt ausgestattet, um den Unionisten im kroatischen Sabor die Mehrheit zu sichern und den ungarisch-kroatischen Ausgleich durchzubringen. Dies gelang ihm auch und zwar mit Hilfe eines oktroyierten Wahlrechtes und den Methoden eines Polizeistaates. Nach den Wahlen vom 19. November bis 23. Dezember 1867 verfügten die Unionisten über 52 Abgeordnete, die Nationalpartei schmolz auf 14 Mitglieder zusammen, und es war der Regierung zugleich gelungen, die zwei Führer des magyarenfeindlichen Flügels, Ante Starčević und Matija Mrazović, vom neuen Landtag fernzuhalten, der sich am 8. Januar 1868 in Zagreb versammelte. Die Opposition, sich ihrer Ohnmacht bewußt werdend, verließ bis auf zwei Mitglieder das Haus. Die am 30. Januar zur Wiederaufnahme der mit Ungarn abgebrochenen Verhandlungen nominierte Delegation unter Jovan Živković  bestand somit ausschließlich aus Unionisten, womit die Annahme des magyarischen Entwurfes von vornherein gesichert war. Am 24. September 1868 wurde der Entwurf im Landtag nach einer dreitägigen Debatte mit großer Mehrheit angenommen.

Der Ausgleich (Nagodba), der Kroatien in vieler Hinsicht Positives brachte (Autonomie im Innern), erwies sich jedoch gerade in wichtigen Fragen wie den Finanzen und der Stellung des Banus (von Ungarn abhängig) als ungünstig und wurde im Lande selbst abgelehnt. Am 8. Dezember 1868 zum Banus ernannt, wurde R. Ende September 1869 nach altem Brauch feierlich in sein Amt eingeführt. In der Folge bot er alles auf, um seine Gegner zu isolieren. Er entließ Professoren, die Presse unterlag einer strengen Zensur, und das Verbot der Abhaltung von politischen Versammlungen machte eine politische Organisierung der Opposition unmöglich. In der in Sisak von Ivan Vončina herausgegebenen Zeitung „Zatočnik“ (Der Kämpe) eröffneten jedoch R.s Gegner einen schonungslosen Feldzug gegen ihn und warfen ihm vor allem Mißbrauch im Rahmen seiner Stellung als Mitglied eines Konsortiums zur Entwässerung der Lonjsko Polje-Sümpfe vor. R., so wurde verkündet, bereichere sich auf Kosten des Landes. Es kam daraufhin zum Prozeß, der, da die Zeitung im Gebiet der Militärgrenze erschien, in Petrinja stattfand, wo der Banus auf das Gericht keinen Einfluß nehmen konnte. Als die Angeklagten am 8. Januar 1871 freigesprochen wurden, reichte R. am 26. Januar seine Demission ein. Sein Nachfolger im Amte des Banus wurde der gemäßigte Unionist Koloman Bedeković.

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