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Bogdan, Gründer des unabhängigen Fürstentums Moldau und dessen erster Woiwode um 1360-1365, † 1365.
Leben
B., der aus der Oberschicht der in Maramarosch lebenden Walachen stammte, bekleidete das Amt des Woiwoden dieser zu Ungarn gehörenden Grenzmark. Sein besonderes Interesse richtete sich auf die benachbarte, ebenfalls von Walachen bewohnte Provinz, die um 1343/1345 aus Gründen der Grenzsicherung im Bereich der Orte Baia und Seret ins Leben gerufen worden war. Nach dem Tod des dort eingesetzten Woiwoden Sas kam es zu länger andauernden Widerständen gegen dessen Sohn Balc und damit gegen die Herrschaft des ungarischen Königs Ludwig I. Wohl aus Rivalität mit den dortigen Woiwoden und vielleicht auch aus einer grundsätzlichen Unzufriedenheit mit der ungarischen Herrschaft heraus griff B. in diese Loslösungsbestrebungen ein. Er setzte sich an die Spitze der Aufrührer, besiegte und vertrieb Balc sowie dessen Brüder (1359/1360). Seines Amtes als Woiwode von Maramarosch ging er damit freilich verlustig. Ludwig I. zog auch die in Maramarosch gelegenen Besitzungen des Rebellen ein und übertrug sie Balc sowie dessen Verwandten. Aber er konnte diese abgefallene „Terra Moldovana“ nicht mehr zurückgewinnen. Als Zeichen seiner Unabhängikeit ließ B. Münzen mit der Inschrift „Bogdan Voevoda Moldaviensis“ prägen. Von seinem Namen war die lange Zeit gebräuchliche Bezeichnung „Bogdanien“ für die Moldau abgeleitet.
B. liegt in der offensichtlich von ihm gestifteten Kirche zu Radautz begraben.
Literatur
Boldur, Alexandru V.: Ȋntemeierea Moldovei. In: Stud. şi Cerc. Ist. 19 (1946) 174-193.
Panaitescu, Petre P.: Din istoria luptei pentru independenţa Moldovei în veacul al XIV-lea. Primele lupte pentru independenţa ale ţărilor romîne. In: Studii 9 (1956) 4, 95-115.
Ştefănescu, Ştefan: „Ȋntemeierea“ Moldovei în istoriografia romînească. In: Studii 12 (1959) 6, 35-54.
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