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Doçi, Preng, albanischer Geistlicher und Politiker, * Bulgri i Lezhës 1846, † 1917.
Leben
D. gilt als einer der frühen Wegbereiter der albanischen „Rilindja“ (Wiedergeburt). Einen großen Teil seines Lebens verbrachte er als Abt im nordalbanischen Mirdita-gebiet. Erstmals trat er als Mitarbeiter an der 1870 von Dhimitër Kamarda herausgegebenen Gedichtsammlung „Shqiptarët Dora d’Istrias“ („A Dora d’Istria, gli albanesi“, Livorno) literarisch hervor. Was sein politisches Engagement betraf, so ist er etwa seit Anfang der sechziger Jahre des 19. Jh.s zu den politischen Kräften zu rechnen, die einen Aufstand zum Zwecke der gewaltsamen Trennung Albaniens von der Türkei befürworteten. So gehörte D. auch zu den Führern des Aufstandes von Mirdita 1876/77. Ziel dieses Aufstandes war die Schaffung eines autonomen albanischen Fürstentums, das noch unter der Oberhoheit des Sultans stehen sollte. Der Vorbereitung dieses Aufstandes sollten vor allem Kontakte mit den Nachbarländern dienen. Man wollte, wie es in einer entsprechenden Erklärung heißt, „die Hand den südslawischen Brüdern zur Abwehr des gemeinsam ertragenen Druckes ausstrecken“. Um mit dem für diesen Aufstand vor allem aus geographischen Gründen wichtigsten Nachbarland, Montenegro, Kontakte aufzunehmen, reiste D. nach Cetinje. Neben der Zusicherung finanzieller und militärischer Hilfe erreichte er vor allem eine Garantie bezüglich der Unverletzlichkeit albanischen Gebietes. Der nun vereinzelt aufflackernde Aufstand wurde schließlich im März 1877 teils von türkischen Truppen, teils infolge diplomatischer Intervention Englands und Österreichs erstickt.
Politische Bedeutung erlangte D. noch einmal als Führer des 1899 in Skutari gegründeten literarischen Klubs „Bashkimi“. Einen gewissen Stellenwert erhält diese Tatsache vor allem aufgrund der Unterstützung dieser und ähnlicher Bestrebungen besonders des nordalbanischen Klerus durch Österreich. Was die literarische Bedeutung D.s betrifft, so sind vor allem seine in den siebziger Jahren vorigen Jh.s entstandenen patriotischen Gedichte zu nennen, darunter sein berühmtestes, „Shqypnia nën zgjedhë turke“ („Albanien unter türkischem Joch“).
Literatur
Hist. let. shqipe. Bd 2, 213-215, 228-230.
Hist. Shqip., Bd 2, passim.
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