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Teodosij Tŭrnovski, bulgarischer Einsiedlermönch, Heiliger, Anhänger des Hesychasmus, † Konstantinopel 1363.
Leben
Gregorios Sinaites, der eigentliche Begründer des Hesychasmus, zog sich nach einem Aufenthalt auf dem Berge Athos und Verfolgungen, denen er von seiten der Türken ausgesetzt war, in das bulgarisch-byzantinische Grenzgebiet, nach Paroria (südlich von Jam- bol), zurück, um nach seiner mystisch-kontemplativen Lehre zu leben. Ihm schlossen sich bald zahlreiche Schüler an, zu denen auch T. gehörte. Nach dem Tode von Gregorios Sinaites 1346 scheint T. Paroria bald verlassen zu haben, denn 1350 gründete er in Kilifarevo, unweit von Türnovo, ein Kloster. Zu seinen Schülern zählte unter anderen der spätere Patriarch von Türnovo, Evtimij, den T. 1363 mit nach Byzanz nahm. Hier wurde T. vom Patriarchen Kallistos (1350-1363), ebenfalls einem Schüler des Gregorios Sinaites, mit höchsten Ehren empfangen. T. starb noch im selben Jahr in Byzanz. Kein Geringerer als der Patriarch Kallistos selbst hat eine ausführliche Vita des T. verfaßt.
Die Bedeutung T.s liegt in seiner Tätigkeit (wobei uns nähere Angaben über seine schriftstellerische Tätigkeit fehlen) im Kloster Kilifarevo, von wo aus er einen nachhaltigen Einfluß auf das bulgarische Geistesleben der zweiten Hälfte des 14. Jhs. ausübte. Aus seinem Kreis gingen Kiprian und Evtimij hervor, die wiederum auf Grigorij Camblak und Konstantin von Kostenec wirkten, so daß von einer eigenen Schule des T. gesprochen werden kann (Kilifarevska knižovna škola).
Literatur
Zlatarski, Vasil N.: Žitie i žizn’ prepodobnago otca našego Feodosija. In: Sbornik za narodni umotvorenija 20 (1904).
Kiselkov, V. Sl.: Sv. Teodosij Tŭrnovski. Sofija 1926.
Ders.: Žitieto na Teodosij Tŭrnovski kato istoričeski pametník. Sofija 1926.
Nestor, archimandrit: Prepodobnyj Feodosij Tyrnovskij i ego učeniki. K 600-letiju so dnja končiny. In: Žurnal Moskovskoj Patriarchii (1963) 7, 49-53.
Partenij: Prepodobni Teodosij Tŭrnovski. In: Duchovna kultura (1963) 9, 1-17.
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