Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

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Giurescu, Constantin C.

Giurescu, Constantin C., rumänischer Historiker, * Focşani 26.10. 1901.

Leben

Als Sohn des Historikers Constantin G., der Professor an der Universität Bukarest und Mitglied der rumänischen Akademie war, besuchte G. in Bukarest das Gymnasium und studierte an der dortigen Universität. Sein Studium beendete G. 1925 mit der Dissertation „Contribuţiuni la studiul marilor dregătorii în secolele XIV si XV“ (Beiträge zum Studium der hohen Ämter im 14. und 15. Jh., Văleni de Munte 1926). 1923-1925 war G. Mitglied der rumänischen Schule von Fontenay aux Roses in Frankreich.
Nach seiner Lehrtätigkeit als Dozent für moderne rumänische Geschichte an der Universität Bukarest (ab 1925) wurde G. am 1.März 1930 dortselbst zum ordentlichen Professor für rumänische Geschichte berufen. Zwischen den beiden Weltkriegen schloß er sich der Neuen Schule für rumänische Geschichte an und war einer der Gründer und Herausgeber der rumänischen historischen Zeitschrift „Revista Istorică Română“ (1931-1947).
In den 1930er Jahren ging die Herausgabe einer umfangreichen Geschichte der Rumänen (Istoria Românilor), deren erster Band 1935 erschien, auf G.s Initiative zurück. Bis 1946 erschienen von diesem Werk drei Bände in fünf Teilen; sie umfaßten die Geschichte des rumänischen Volkes bis zur revolutionären Bewegung vom Jahre 1821. Diese Veröffentlichung verzeichnete einen bedeutenden Publikumserfolg; allein der 1. Band erlebte fünf Auflagen, und 1974 erschien der 1.Band einer neuen und revidierten Auflage, die man auf 8 Bände plant.
In seiner Eigenschaft als Direktor des „Instituts für nationale Geschichte“, das in den Jahren 1931-1948 bestand, veranlaßte G. die Herausgabe wichtiger Quellensammlungen. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war der Gelehrte in jener Zeit Mitglied der Deputiertenkammer (ab 1932), Gouverneur (rezident regal) des Bezirkes Untere Donau (1939) und Minister (1939-1940).
In den Jahrzehnten nach dem Kriege entfaltete G. - als Mitglied des „Instituts für Geschichte N. Iorga' eine äußerst weitverzweigte Tätigkeit im Bereich der rumänischen Historiographie, die sich vor allem in zahlreichen eigenen Veröffentlichungen niederschlug. Zwei von ihnen wurden von der rumänischen Akademie der Wissenschaften (1966) und vom Ministerium für Erziehung und Unterricht (1969) preisgekrönt. Von 1963 an hielt G. wieder Vorlesungen an der Bukarester Universität. Bevor er 1971 in den Ruhestand trat, wurde er 1970 als aktives Mitglied in die „Akademie für Soziale und Politische Wisenschaften“ Rumäniens aufgenommen. 1974 wählte ihn die Rumänische Akademie zu ihrem Mitglied.

Literatur

Cazacii, Matei: 70e anniversaire du professeur Constantin C. Giurescu. In: Rev. roum. Hist. 11 (1972) 547-563 (mit Bibliographie).

Verfasser

Dan Berindei (GND: 128824700)


GND: 119257556

Weiterführende Informationen: https://prometheus.lmu.de/gnd/119257556

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Empfohlene Zitierweise: Dan Berindei, Giurescu, Constantin C., in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 2. Hgg. Mathias Bernath / Felix von Schroeder. München 1976, S. 52-53 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=880, abgerufen am: (Abrufdatum)

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