Leben
H. kam schon in seiner Jugend nach Istanbul, wo er als Schreiber in der Staatskanzlei (Divan kalemi) die Beamtenlaufbahn begann. Nachdem er mit Erfolg mehrere niedere Ämter bekleidet hatte, wurde er 1779 zum Großbittschriftmeister (Büyük tezkereci) und noch in demselben Jahr zum Vorsteher der großherrlichen Staatskanzlei (Reis ül-küttab) ernannt. Noch vor Jahresfrist übernahm H. das Amt eines Sachwalters des Großwesirs (Sedaret kethüdası), von dem er zwei Jahre später enthoben wurde. 1782 berief man ihn wieder als Sachwalter des Großwesirs, um ihm am 31. Dezember 1782 Amt und Würde des Großwesirs anzuvertrauen. 1785 wurde er abgesetzt und zum Statthalter von Dschidda ernannt. Seinen neuen Amtsort konnte H. nicht mehr erreichen, da ihm unterwegs das Todesurteil des Sultans überbracht wurde.
In seine Amtszeit fällt die russische Annektion der Krim und das für die Pforte gefährliche Bündnis zwischen Rußland und Österreich. H. erkannte, daß dieses Bündnis früher oder später die Pforte zu kriegerischen Aktionen zwingen würde, die durchzuführen das osmanische Heer aber nicht ausreichend gerüstet war. So war seine Tätigkeit vor und in seiner Amtszeit als Großwesir vor allem darauf ausgerichtet, die Schwäche des Heeres durch die Unterstützung und Förderung der militärischen Reformen, sowie durch den Ausbau der Flotte und der Befestigungsanlagen so gut als nur möglich zu beseitigen, um in dem zu erwartenden Waffengang nicht in aussichtsloser Position zu stehen. H.s Reformen wurden von seinem Nachfolger nicht in dem von ihm geplanten Ausmaß weitergeführt, was die Unternehmungen Österreichs und Rußlands im Kriege 1787-1792 sehr begünstigt hat. Politisches und militärisches Sachwissen und Weitblick müssen ihm trotz nachgesagter Habsucht bestätigt werden.