|
|
|
Ali Pascha, Hadim, osmanischer Beylerbey, * Janina, † Ofen Februar 1557.
Leben
Nachdem der häßliche, jedoch großzügige A. vorerst zum Sandschakbey und dann zum Beylerbey von Diyarbekir bestellt worden war, wurde er 1551 zum Beylerbey von Ofen ernannt. Auf der Bühne der Ungarnfeldzüge von 1552 spielte A., der sich als ein vorzüglicher Feldherr auswies, eine bedeutende Rolle. Nach der Entsetzung der Festung Szegedin von der Belagerung der zahlenmäßig überlegenen Haiducken nahm er Weszprim (Veszprém) und die kleine Palanke Drégely, tapfer verteidigt von nur 150 Mann unter György Szondy. Nachdem er weitere Bergburgen der Komitate Nógrád und Hont erobert hatte, fügte er auf dem Schlachtfelde von Palást dem gegnerischen Heer eine schwere Niederlage bei. Bei der Einnahme von Szolnok eilt ihm der Oberbefehlshaber der osmanischen Truppen auf dem ungarischen Kriegsschauplatz, Kara Ahmed Pascha, zu Hilfe. Die vereinigten osmanischen Heere wendeten sich dann gegen die mächtige Burg von Erlau (Eger), den Schlüssel Oberungarns, die A. seiner Provinz einverleiben wollte. Das Unternehmen schlug jedoch infolge der Tapferkeit der Verteidiger unter István Dobó fehl, woraufhin A. im Februar 1553 seines Amtes enthoben wurde. Nachdem er sich 1554 als Beylerbey von Karamanien im Persienfeldzug erneut bewährt hatte, wurde er im Februar 1556 als Ofner Beylerbey wieder eingesetzt. Sein Versuch, die die osmanischen Verbindungswege gefährdende starke Festung Szigetvár noch im gleichen Jahre zu erobern, mißlang ihm jedoch. Nach einer Niederlage am Fluß Rinya und einer nochmaligen erfolglosen Belagerung von Szigetvár kehrte er nach Ofen zurück, wo er bald darauf aus Gram über seinen Mißerfolg starb.
Literatur
Török-magyarkori történelmi emlékek. Második osztály: Török történetírók. Fordította és jegyzetekkel kísérte Thúry József. Bd 2. Budapest 1896.
Babinger, Franz: Die osmanischen Statthalter in Ofen. In: Der Islam 12 (1922) 233 (mit Bibliographie).
Fekete, Lajos: Budapest a törökkorban. Budapest 1944.
Uzunçarşılı, Ismail Hakkı: Osmanlı Tarihi. Bd 2. Ankara 1964(2).
|
|
|
|
|