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Klein (Clain), Inochentie (ursprünglich loan Micu), rumänischer griechisch-katholischer (unierter) Bischof von Siebenbürgen, * Sad (Sadu, Sodenbach, Hermannstädter Stuhl) 1692, † Rom 23.09.1768.
Leben
K. besuchte 1719-1724 die Jesuitenschule zu Klausenburg und wurde noch während seines Studiums am Priesterseminar zu Tyrnau am 4. Juni 1728 zum Bischof gewählt. 1729 wurde er - als Voraussetzung für seine Ernennung zum Bischof - geadelt und nahm den Namen Inochentie Klein an. In das Bischofsamt wurde er am 28. September 1732 eingeführt. Doch seinen Kampf für die Befreiung der rumänischen Bauern von der Leibeigenschaft und für die Anerkennung der siebenbürgischen Rumänen als gleichberechtigte „Nation“ hatte K. noch vor seinem Amtsantritt aufgenommen. Anfangs beschränkte er seine Forderungen auf die griechisch-katholischen Gläubigen, sehr bald setzte er sich jedoch für die Belange aller Rumänen ein und erreichte, daß den rumänischen Priestern die den Geistlichen der anerkannten Kirchen gewährten Privilegien zuteil wurden. Zwar war er bestrebt, die noch schwachen Bande zwischen seiner Kirche und Rom zu festigen, widersetzte sich aber den Versuchen, den von der Unierten Kirche beibehaltenen byzantinischen Ritus abzuschaffen und vertrat die Ansicht, daß die griechisch-katholische Kirche eine von der römisch-katholischen Kirche getrennte Jurisdiktion besitzen müßte. Ferner forderte K. für sich selber und „seine“ Rumänen Vertretung in der Regierung, dem Landtag und der königlichen Tafel. Er wies bei jeder Gelegenheit darauf hin, daß die Rumänen die größte Bevölkerungsgruppe Siebenbürgens stellten und als erste unter den in Siebenbürgen lebenden Nationen hier ansässig wurden. Allein zwischen 1732 und 1740 stellte er in dem ihm gebotenen Rahmen, dem Landtag, 24 Anträge auf Auflösung der Leibeigenschaft und Verbot der Fronarbeit. Die Regierung klagte wiederholt, daß K.s Forderungen und Argumente bei den Ständen Anstoß erregten, Karl VI. verlangte dennoch, daß diese erörtert würden. Nach 1740 mußte K. seinen Kampf unter erschwerten Bedingungen fortsetzen. Kaiserin Maria Theresia war auf die Unterstützung durch den magyarischen Adel angewiesen und versuchte, diesem entgegenzukommen. Trotzdem wandte sich K. - wie während der Herrschaft Karls VI. unter Umgehung der Regierung und der Stände direkt an die Monarchin. Er wurde daraufhin 1744 nach Wien bestellt, um seine Forderungen zu begründen. Die mit deren Prüfung beauftragte Kommission beschuldigte ihn jedoch mit der Überschreitung seiner bischöflichen Befugnisse, worauf K. nach Rom flüchtete. Die Flucht löste in Siebenbürgen Unruhen unter den Unierten aus. 26 Erzpriester und der Archimandrit Leonte Moschonas forderten K. am 22. September 1744 von Daia aus auf, sein Bistum nicht aufzugeben und nichts unversucht zu lassen, um nach Siebenbürgen zurückzukehren. Papst Benedikt XIV. gewährte ihm aber nicht die erhoffte Hilfe. Dessenungeachtet übte K. von Rom aus durch Anweisungen und Hirtenbriefe sein Bischofsamt aus, und nur die Angst des Papstes, daß seine Absetzung in Siebenbürgen zu noch größeren Unruhen unter den Gläubigen führen könnte, ermöglichte ihm, noch einige Jahre sein Amt zu behalten. Wachsender Druck zwang K. schließlich am 7. Mai 1751 zum Rücktritt. Sein letzter Anlauf, das Bischofsamt erneut zu erlangen, scheiterte 1764. Vier Jahre später starb er in Rom, das er nicht verlassen durfte, und wurde hier in der Kirche „San Sergio e Baco“ begraben. K. hat auch als Gründer mehrerer Schulen in Blaj Bedeutung. Ihm ist es zu verdanken, daß Blaj über zwei Jahrhunderte lang geistiges und organisatorisches Zentrum der Unierten Kirche Rumäniens war.
Literatur
Bogdan-Duică, Gheorghe: Procesul episcopului Ioan Inochentie Clain. Caransebeş 1896.
Bunea, Augustin: Din istoria românilor. Episcopul Ioan Inicenţiu Klein (1728-1751). Blaj 1900.
Prodan, David: Supplex Libellum Valachorum. Bucureşti 1971.
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