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Lorántffy von Serke, Zsuzsánna, Fürstin von Siebenbürgen, * Ónod (Komitat Borsod) 1600/1602, † Sárospatak (Komitat Zemplin) 18.04.1660, Tochter von Mihály L. und der Borbála Zeleméry.
Leben
L. heiratete 1616 Georg (I.) Rákóczy; Sárospatak, das sie als Mitgift erhalten hatte, wurde dadurch zu einem Mittelpunkt der Rákoczy-Domänen. Nachdem ihr Mann 1630 zum Fürsten von Siebenbürgen gewählt worden war, übersiedelte sie mit ihren drei Söhnen Georg (II.), Sigismund und Franz nach Gyulafehérvár (Alba Iulia). An der Seite ihres Gemahls beteiligte sie sich an der Bewirtschaftung der ausgedehnten Familiengüter, aber auch an der Werbung von Söldnern und der Bezahlung der Truppen. Sie war eine große Gönnerin der Reformierten Kirche, unterstützte finanziell die Gemeinden sowie die Drucklegung und Verbreitung kirchlicher Bücher, förderte insbesondere die Schulen und das Studium armer Kinder. Nach dem Tode Georgs I. Rákóczy (1648) zog sich L. mit ihrem Sohn Sigismund nach Sárospatak zurück und baute dort das reformierte Kollegium zu einem Zentrum der kirchlichen und pädagogischen Reformbestrebungen aus. Sie lud bekannte Professoren (wie János Tolnai Dali) ein, darunter einige auch aus dem Ausland (Johann Arnos Comenius 1650), und errichtete ein Internat für ärmere Schüler. L. stiftete Stipendien für das Auslandsstudium und gründete 1651 eine Druckerei. Sie unterstützte den Kampf der Puritaner gegen die Episkopalisten für eine Beteiligung der Laien an der Kirchenverwaltung. An den Glaubensdisputationen interessiert, verfaßte L. auch ein apologetisches Werk, in dem sie Bibelzitate kommentierte, „Moses és a Prophaeták“ (Moses und die Propheten, Gyulafehérvár 1641). 1657 stiftete L. in Fogarasch eine rumänischsprachige höhere Schule. In der Politik unterstützte die Fürstin 1644 die antihabsburgischen Bestrebungen ihres Sohnes Sigismund; 1657 mißbilligte sie den polnischen Feldzug ihres Sohnes Georg II. Rákóczy.
Literatur
Szilágyi, Sándor: Lórántffy Zsuzsánna. Pest 1872.
Hegyaljai Kiss, Géza: Lórántffy Zsuzsánna, I. Rákóczy Györgyné fejedelemasszony. Tahitótfalu 1924.
Makkai, László: Lorántffy Zsuzsanna. In: Élet és Tud. 15 (1960) 899-902.
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