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Mircea der Alte (cel Bătrîn) oder der Große (cel Mare), Fürst der Walachei 1386-1418, † Argeş 31.01.1418, Sohn von Radu I. und der Kalinikia (nach einigen Autoren eine walachische Bojarin, nach anderen eine Tochter des serbischen Fürsten Lazar).
Leben
M. bestieg den Fürstenthron der Walachei nach dem Tode seines Bruders Dan I. (September 1386) und hielt ihn über drei Jahrzehnte hindurch besetzt. Er war bestrebt, die wirtschaftliche Lage seines Landes zu fördern, besonders durch Verleihung von Handelsprivilegien an ausländische Kaufleute und durch den Beginn eines systematischen Minenabbaues. Darüber hinaus trachtete er dem Lande solche Einrichtungen zu geben, die die Zentralmacht stärkten und der Landesführung die Ausübung ihres Amtes erleichterten. Außenpolitisch hatte er sich einer doppelten Gefahr zu erwehren: Bedroht von Süden durch das Osmanenreich, das während seiner Regierung die serbische und bulgarische Eigenstaatlichkeit auslöschte, und von Norden durch das ungarische Königreich, verstand er es meisterhaft, mit diplomatischen und militärischen Mitteln sein Land zu verteidigen. 1389 verbündete er sich mit Wladislaw II. Jagiello von Polen und vereitelte dadurch die ungarische Bedrohung; sobald die osmanische Gefahr aber ernsthafter wurde, bereinigte er seine Feindschaften mit Ungarn und schloß mit dessen König Sigismund 1395 ein Bündnis. Im Besitz der Walachei, ab 1388 auch der Dobrudscha und der beiden siebenbürgischen Lehnsgüter Amlaş und Făgăraş, konnte M. seinem Land eine günstige Entwicklung sichern und seine Streitmacht, ergänzt im Notfall durch ein allgemein verbindliches Aufgebot, konnte den Osmanen erfolgreich widerstehen. Nachdem M. bereits 1389 dem serbischen Fürsten Lazar auf dem Amselfeld (Kosovo polje) Beistand geleistet hatte, sah er sich auch in der Folgezeit oft gezwungen, Türkenangriffe abzuwehren. Am 10. Oktober 1394 (Ostrogorsky tritt aufgrund serbischer Quellen für den 17.05.1395 als Datum der Schlacht ein) besiegte er bei Rovine Sultan Bayezid I., auf dessen Seite Stefan Lazarević, Marko Kraljević und Konstantin Dejanović als türkische Vasallen am Kampf teilnahmen. Danach hatte M. mit inneren Schwierigkeiten zu kämpfen, die ihm der Thronanwärter Vlad bereitete; M. verlor sogar für kurze Zeit den Fürstensitz. Am 25. September 1396 nahm er auf seiten des ungarischen Königs Sigismund und der abendländischen Ritter an der Schlacht bei Nikopolis teil, in der das christliche Heer eine vernichtende Niederlage erlitt. 1397 und 1400 besiegte er hingegen die angreifenden Osmanen allein. Nach dem Tode Sultan Bayezids I. (1403) unterstützte M. die Thronanwärter Musa und Mustafa, später den Scheich Bedreddîn, in der Hoffnung, auf die Geschicke des Osmanenreiches einen entscheidenden Einfluß nehmen zu können. 1414 erstmals und sodann 1417, unter Mehmed I., sah er sich hingegen gezwungen, die osmanische Oberhoheit anzuerkennen, und ab 1415 mußte er der Pforte einen Tribut entrichten; auch mußte er auf die Dobrudscha verzichten, konnte dafür aber die walachische Eigenstaatlichkeit retten, eine Tatsache, die in Anbetracht der Lage Bulgariens und Serbiens als wichtigstes Verdienst seiner Herrschaft betrachtet werden muß. M. wurde im Kloster Cozia, seiner Stiftung, beigesetzt.
Literatur
Onciul, Dimitrie: Titlul lui Mircea cel Bătrîn şi posesiunile lui. In: Convorbiri literare 35 (1901) 1010-1033.
Motogna, Victor: Politica externă a lui Mircea cel Bătrîn. Gherla 1924.
Panaitescu, Petre P.: Mircea cel Bătrân. Bucureşti 1944.
Krŭndžalov, Dimitŭr: Vlaškijat knjaz Mirčo i Dobrudža spored negovite gramoti. In: God. Sof. Univ., ist.-filol. Fak. 42 (1945/46).
Câmpina, B[arbu] und D[amaschin] Mioc: Ţara Romînească în timpul domniei lui Mircea cel Bătrîn. In: Istoria Romîniei. Bd 2. Bucureşti 1962, 362-385.
Ştefanescu, Ştefan: Ţara Românească de la Basarab I „întemeietorul“ pînă la Mihai Viteazul. Bucureşti 1970, 48-59.
Câmpina, Barbu: Lupta Ţării Româneşti împotriva expansiunii otomane (1335-1415). In: Ders.: Scrieri istorice. Bd 1. Bucureşti 1973, 137-163.
Giurescu, Dinu C.: Ţara Românească în secolele XIV-XV. Bucureşti 1973.
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