Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

R. war sieben Jahre alt, als ihn am 12. Februar 1652, noch zu Febzeiten seines Vaters, der Landtag zu Karlsburg zum Fürsten von Siebenbürgen wählte. Als aber 1660 sein Vater starb, wurde sein Thronfolgerecht von den Ständen nicht anerkannt. Er zog sich auf die Familiengüter nach Oberungarn zurück und katholisierte unter dem Einfluß seiner Mutter. 1667 wurde er Obergespan des Komitates Sáros. Am 1. März 1666 heiratete R. Ilona Zrínyi, die Tochter des Banus von Kroatien Péter Zrínyi, und schloß sich dadurch der antihabsburgischen Magnatenverschwörung an, die von dem Palatin Ferenc Wesselényi geleitet wurde. Als designierter Generalissimus des Aufstandes rief er 1670 den Adel Oberungarns zu den Waffen, legte diese aber auf die Nachricht von der Verhaftung seines Schwiegervaters nieder und bat um Gnade. Leopold I. erteilte ihm diese auf Intervention der Jesuiten und mit Berücksichtigung der gegenreformatorischen Verdienste seiner Mutter, nachdem in seinem Auftrag Leopold Graf Kollonich mit der Mutter R.s die Verhandlungen darüber geführt hatte. R. mußte jedoch 300000 Gulden Lösegeld zahlen und alle seine Burgen den kaiserlichen Truppen übergeben. Nach 1671 zog er sich gänzlich vom politischen Leben zurück.

Thaly, Kálmán: I. Rákóczi Ferencz halála és temetése. In: Századok 7 (1873) 661-687.

Panier, Gyula: Wesselényi Ferencz nádor és társainak összeesküvése. 1664-1671. Budapest 1876.

Kárpáthy-Kravjánszky, Mór: I. Rákóczi Ferenc katholizálásának politikai vonatkozásai. Budapest 1940.