|
|
|
Duca, Ion Gheorghe, rumänischer Parteipolitiker und Außenminister, * Bukarest 26.12.1879, † Sinaia 29.12.1933.
Leben
D. erwies sich als umsichtiger Organisator des rumänischen Bankwesens und stieg in seiner Partei rasch zu Ministerposten auf: Im Kabinett Ion I. C. Brătianus war er 1913-1917 Kultus- und Unterrichtsminister und nach dem Krieg - zwischen 1922 und 1926 - in mehreren nationalliberalen Kabinetten Außenminister. Mit rednerischer Brillanz vertrat D. den außenpolitischen Standpunkt seiner Partei - wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit der kleinen Nationen Mittel- und Osteuropas sowie enge Anlehnung an die westeuropäischen Mächte Großbritannien und Frankreich - vor allem auf Konferenzen der „Kleinen Entente“. Auf seinen Vorschlag hin wurde die Frage internationaler Rechtstitel auf der Konferenz von Lausanne (1923) gelöst. An der Seite seiner „nichtrevisionistischen“ Nachbarn und Partner in der „Kleinen Entente“ (1921-1939), in der „Balkanentente“ (1924-1934) und dann im Völkerbund, hatte Rumänien seine Rolle in dem von Frankreich geförderten System kollektiver Sicherheit in Europa übernommen, in der Hoffnung, daß ihm dafür im Fall eines Konflikts mit den „revisionistischen“ Nachbarn die Grenzen garantiert würden. D. setzte das Konzept der „National-Liberalen Partei“ zur wirtschaftlichen Entfaltung Rumäniens, den sog. „nationalen Wirtschaftsliberalismus“ Vintilă I. C. Brătianus fort, wozu Kapitalanleihen im befreundeten Ausland gehörten. Nach der Spaltung der Partei im Jahre 1933 wurde D. Chef des konservativen Flügels und nach dem Tode Vintilă I. C. Brătianus am 14. November 1933 Ministerpräsident. Er führte noch im selben Jahr einen manipulierten Wahlkampf, vor allem gegen die rechtsradikalen Gruppen Rumäniens. Kurz darauf verübten drei legionäre Studenten aus Protest gegen den Wahlkampf, die politischen Intentionen der Regierung sowie das Verbot ihrer Organisation ein Attentat auf D.
|
|
|
|
|