Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

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Škultéty, Jozef

Škultéty, Jozef, slowakischer Schriftsteller und Journalist, * Potok (Komitat Gömör) 25.11.1853, † Martin 19.01.1948.

Leben

 Nach dem Studium arbeitete Š. als Lehrer in Sučany und Vrútky, später als Mitglied des Schulinspektorats in Rimavská Sobota. Von dort nach Budapest versetzt, kehrte er 1879 nach Turčiansky Svätý Martin zurück und widmete sich der journalistischen Tätigkeit, die er schon während des Studiums begonnen hatte. Von 1881 bis 1916 war er in der Redaktion der „Národnie Noviny“ (Nationalzeitung) in Turčiansky Svätý Martin tätig und gab ebenfalls ab 1881 zusammen mit Svetozár Hurban-Vajanský die Literaturzeitschrift „Slovenské Pohl’ady“ (Slowakische Rundschau) heraus (von 1890 bis 1916 in eigener Verantwortung). Während dieser Zeit begründete er seinen Ruf als hervorragender Literaturkritiker und Förderer der jungen slowakischen Schriftsteller. Seine eigenen literarischen Arbeiten waren wenig bedeutend, jedoch übersetzte er zusammen mit seiner Frau Bohdana eine ganze Reihe von russischen Erzählungen und Romanen. Durch seine Tätigkeit trug er wesentlich zur Ausbildung und Entwicklung der slowakischen Schriftsprache bei. Politisch ist Š. dem konservativen antimagyarischen Flügel der slowakischen Intelligenz zuzuordnen, auch stand er dem Gedanken einer tschechisch-slowakischen Einheit, insbesondere im kulturellen Bereich, fern. Jedoch war er für die tschechoslowakische Delegation auf der Pariser Friedenskonferenz 1919 als Berater in slowakischen Angelegenheiten tätig. Nach dem Umsturz 1918 versuchte Š. eine Erneuerung der „Slovenské Pohl’ady“, die jedoch scheiterte; nach der Wiederbegründung der Matica Slovenská wurde er deren Vorsitzender und arbeitete auch an anderen kulturellen Vereinigungen mit (Slovenský Dom [Slowakisches Haus] und Muzeálna Spoločnost [Musealverein]). Von 1921 bis 1924 war er Professor für slowakische Sprache und Literatur an der Universität zu Preßburg, die ihm auch die Ehrendoktorwürde verlieh. 1940 wurde er in den slowakischen Staatsrat berufen. Neben seiner literarischen Tätigkeit ist Š. auch mit einigen politischen Schriften hervorgetreten.

Literatur

Mráz, Andrej: Jozef Škultéty. Turčiansky Svätý Martin 1933.
Mečiar, Stanislav: Jozef Škultéty živy. Na sté výročie jeho narodenia. In: Lit. Alm. Slováka v Amerike (1953) 35-42.

Verfasser

Manfred Alexander (GND: 124731856)


GND: 124571395

Weiterführende Informationen: https://prometheus.lmu.de/gnd/124571395

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Empfohlene Zitierweise: Manfred Alexander, Škultéty, Jozef, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 4. Hgg. Mathias Bernath / Karl Nehring. München 1981, S. 140 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=1662, abgerufen am: (Abrufdatum)

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