Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

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Timon, Samuel

Timon, Samuel, slowakischer Geschichtsschreiber, Priester der Gesellschaft Jesu, * Trenčianska Turná (Komitat Trentschin) 1675, † Kaschau (Košice, Komitat Abaúj) 7.04.1736.

Leben

T., der einer adeligen Familie entstammte, besuchte das Jesuitenkolleg in Trentschin, wo er als „nobilis Pannon“ oder „Slavus“ bezeichnet wurde. Im Jahre 1693 trat er in Preßburg in die Gesellschaft Jesu ein. Nach philosophischen und theologischen Studien wurde er zum Priester geweiht und wirkte darauf sein ganzes Leben als Professor an den Jesuitenhochschulen von Tyrnau (14 Jahre) und Kaschau (18 Jahre). T.s Lieblingsfach war die Geschichte Ungarns. Er war ein ausgezeichneter Professor sowie fruchtbarer Forscher und Geschichtsschreiber. Seine wichtigsten Werke sind: „Synopsis novae chronologiae Regnorum Hungáriáé, Croatiae, Dalmatiae .. .“(3 Bde, Tyrnau 1714/15; das Werk wurde später neu bearbeitet und unter dem Titel „Epitome chronologica rerum Hungaricarum ...“ 1736 in Kaschau veröffentlicht), „Purpura Pannonica ...“ (Tyrnau 1715, und noch drei weitere Ausgaben; das Werk bringt die Lebensbeschreibung der ungarischen Kardinale), „Imago antiquae Hungáriáé ...“ (Kaschau 1733, 1766, Wien 1754, 1762) und „Imago novae Hungáriáé“ (Kaschau 1734, Wien 1754, 1762).
Die Geschichtswerke T.s zählten das ganze 18. Jh. hindurch zu den beliebtesten Handbüchern der ungarischen Geschichte, besonders bei den Slowaken. In allen seinen Werken widmete T. seine besondere Aufmerksamkeit den Slowaken und zeigte ihren Anteil an der allgemeinen Geschichte Ungarns. Für die Anfangsgeschichte Ungarns beweist T., daß die Slowaken schon vor den Ungarn in Pannonien ansässig waren, ihren eigenen Staat hatten (nämlich Großmähren) und Christen waren; darum haben sie hier das unveräußerliche Heimatrecht. Außerdem hebt er im Verlauf der ganzen Geschichte hervor, daß diese oder jene Persönlichkeit Slowake war. So hat T. mit seinen lateinisch verfaßten Werken viel zur nationalen Wiedergeburt der Slowaken beigetragen.

Literatur

Rekem, Ján: Samuel Timon, kriesitel’ idey slovenskej samostatnosti. In: Lit. Alm. Slováka v Amerike (1965) 78-82.
Ders.: Selected chapters from the Slovak history. Samuel Timon. In: Slovak Studies 9 (1969) 27-31.

Verfasser

Miklós Lackó (GND: 103240195)


GND: 12016969X

Weiterführende Informationen: https://prometheus.lmu.de/gnd/12016969X

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Empfohlene Zitierweise: Miklós Lackó, Timon, Samuel, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 4. Hgg. Mathias Bernath / Karl Nehring. München 1981, S. 318-319 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=1783, abgerufen am: (Abrufdatum)

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