Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

 Nach dem Tode König Držislavs hatte zunächst sein ältester Sohn Svetoslav die Nachfolge angetreten. Kurze Zeit darauf gelang es jedoch K. im Bunde mit dem dritten Bruder Gojslav, Svetoslav trotz dessen Unterstützung durch Venedig zu stürzen und die Macht zu übernehmen. Svetoslav und sein Sohn Stefan (Stjepan), der mit Hicela Orseolo, der Tochter des venezianischen Dogen Pietro II. Orseolo verheiratet war, versuchten danach von Venedig aus, eine venezianisch-ungarisch-byzantinische Koalition zum Sturze K.s zu organisieren. Demgemäß lehnte sich Kroatien an das mächtige Slawenreich des Zaren Samuil an, das mit Byzanz im Kriege lag. Nachdem Kaiser Basileios II. 1014 das Reich Samuils zerschlagen und die byzantinische Herrschaft auf dem Balkan wiedererrichtet hatte, gelang es K., einer byzantinischen Unterwerfung zu entgehen und sogar byzantinischer Verbündeter zu werden. Gleichwohl scheinen, trotz eines byzantinischen Ehrentitels, K.s adriatische Pläne zu ernsthaften Spannungen geführt zu haben, was sich aus der Tatsache ergibt, daß der byzantinische Kapetan von Dalmatien 1024 durch Handstreich Gattin und Sohn K.s gefangennahm und nach Konstantinopel überführte. Der Mangel an weiteren Nachrichten läßt die restliche Regierungszeit K.s im Dunkel. Nach 1025, dem Todesjahre Basileios' II., und 1026, dem Jahre der Verjagung der Orseolo aus Venedig, dürfte der außenpolitische Druck auf Kroatien nachgelassen haben, was K. vielleicht zur erneuten Aktivierung seiner Adriapolitik bewogen hat. Die in der früheren kroatischen Historiographie verbreitete Ansicht, unter K. sei ein eigenständiges kroatisches Episkopat gegründet worden, wird neuerdings nicht mehr aufrechterhalten.

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